Es war einmal, in einem Reich aus Fliederfarben und glitzerndem Staub, ein tapferes Schneiderlein. Dieses Schneiderlein war der Überzeugung, dass Mode mehr sein sollte als nur hübsche Kleider. Ihr Herz brannte für eine Welt, in der Märchen und Gerechtigkeit Hand in Hand gehen, wo Feenstaub auf Gleichberechtigung trifft, wo rosa und blau für alle ist.
Und so begann die Reise...
Zwei Jahre ist es jetzt her, dass ich – damals noch ohne Ahnung von irgendwas – in meiner Wohnung saß und mir den Kopf darüber zerbrach, wie ich mein Label nennen sollte. Ich wollte einen Namen, der alles verbindet, was mir gefällt: Märchen, Feminismus und sassy Nicis große Klappe. Zum Glück hatte ich ein paar sehr liebe Menschen an meiner Seite, die mit mir zusammen überlegten. So entstand „Of Witches and Fairies“.
Die Hexen stehen für die Weiblichkeit und Stärke, die wir in uns tragen. Die Stärke, sich selbst und andere zu schützen, das Wissen zu nutzen, das Frauen schon vor Jahrhunderten an uns weitergegeben haben. Und die Feen, vermeintlich zarte und kleine Wesen, besitzen die Kraft, Dinge um sich herum zu verändern.
So, der Name war also da und ich machte mich an die Arbeit. Und wie jedes gute Märchen begann mein Abenteuer mit einer Hängematte im Wohnzimmer. Jap, ich hatte damals eine Hängematte im Wohnzimmer. Das ist meine Art von hochmodernem Büro gewesen. Katze auf dem Schoß, Laptop auf Katze und ich baute meine Webseite. Tagelang. Bis es endlich so aussah, wie ich es mir vorgestellt hatte. Naja, zumindest für den Anfang.
Die Inspiration für meine ersten Designs kam irgendwie von selbst – Märchen, Feen, Hexen und Zauberer waren schon immer mein Ding. Aber ich wollte mehr als Tinkerbell und Harry Potter. Oh, darf ich die hier überhaupt erwähnen?
Ich wollte irgendwas erschaffen, was eine starke Message trägt, die feministisch ist, die provoziert, aber trotzdem so süß aussieht, dass man sie am liebsten sofort anziehen möchte. (Oder die versteckte Botschaft nicht sofort auf den ersten Blick erkennt huehuehue).
Und dann kam meine erste (gute) Idee:
Mein erster Hoodie, den ich zuerst aus Spaß gemacht habe, bis meine Freundin total begeistert per Sprachnachricht ankam mit „Oh mein Gott hahaha, ich hab die Schrift erst jetzt richtig gelesen. Ich will auch so einen!
Und der wurde einige Male bestellt hääää der Shop war so neu und noch voll hässlich, wenn ich ehrlich bin also danke für das Vertrauen haha.
Von da an ging es weiter. Und ich würde gerne behaupten, dass alles super schnell ging und der Durchbruch direkt kam aber nö, natürlich nicht. Die Fotos waren nicht gut, die Vermarktung nicht vorhanden und mein Arbeitsplatz nicht so eingerichtet, wie ich ihn gebraucht hätte.
Aber nach und nach wurde alles besser (bin immer noch dabei, ich weiß, die Fotos… ich weiß!)
Designs, neue Ideen – viele davon mit persönlichem Bezug. Und soooo liebe Menschen, die bei mir bestellt haben. Ich bin wirklich sehr dankbar.
Wie es jetzt weitergeht:
Mein größter Traum liegt noch vor mir. Ich möchte meine eigenen Schnitte ausbauen. Märchenhafte Mode bezahlbar, alltagstauglich und inklusiv machen.
Ich habe ganz bewusst auf Damen- und Herrenabteilungen verzichtet.
Mode ist halt nicht rosa oder blau und gehört nicht in Schubladen. Pahaha, Schenkelklopfer.
Und so geht mein kleines Märchen weiter. Tag für Tag, mit viel Glitzer, Schweiß und Optimismus, keine Ahnung, wo der herkommt. Vielleicht von der Cola Zero und dem festen Glauben daran, dass Mode Veränderungen bringt, auch wenn sie glitzert. Oder vielleicht gerade deswegen.
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